Wer im Winter eine SUP-Tour machen möchte, muss bei seiner Kleidung auf ein paar wichtige Details achten. SUP-Winter-Kleidung muss den Körper vor der kalten Luft schützen, genug Bewegungsfreiheit zum Paddeln bieten und die Kleidung muss den Körper auch bei einem Fall ins Wasser wärmen. All diese Anforderungen werden grundsätzlich von Neoprenanzügen und Trockenanzug erfüllt. Aber welche Unterschiede gibt es? Welche Vorteile bieten diese beiden Anzüge? Hier gibts den großen Vergleich:
Neopren- oder Trockenanzug
Neoprenanzug
Der Neopren- oder auch Nassanzug ist weit verbreitet, um sich bei kälteren oder sogar richtig kalten Temperaturen auf und im Wasser warm zu halten. Wie der Name es andeutet, wird die Haut bei Kontakt mit dem Wasser nass. Das Neoprenmaterial speichert hier das Wasser und der Körper muss daher nicht wieder das Wasser neu erwärmen.
Bewegungsfreiheit
Um im Winter bei einstelligen Temperaturen nicht zu frieren, muss ein Neoprenanzug mindestens 5mm dick sein. Anzüge mit solch dickem Neopren schränken die Bewegungsfreiheit, die beim Paddeln unbedingt notwendig ist, stark ein. Der Neoprenanzug sollte daher nicht zu eng sein. Er darf aber auch nicht „zu“ weit sein, da sonst zu viel Wasser in und aus dem Anzug läuft und dies wieder vom Körper erwärmt werden muss. Weiterhin ist das An- und Ausziehen deutlich anstrengender als bei einem Trockenanzug.
Wärme an der Luft
Solange der Neoprenanzug trocken ist, sind niedrige Temperaturen kein Problem. Wenn man jedoch ins Wasser gefallen ist, wird es zuerst ein wenig kalt, da die Haut mit kaltem Wasser in Berührung kommt. Wenn man sich danach jedoch bewegt, kann der Körper recht einfach das in den Neoprenanzug gelaufene Wasser erwärmen und man fühlt sich schnell wieder warm. Falls es jedoch windig ist, kann es zu Windchill kommen, da aufgrund von Verdunstungskälte der Körper auskühlt. Aber durch ein Spraytop oder eine winddichte Jacke kann dieser Effekt reduziert werden.
Wärme im Wasser
Wer häufiger im Wasser ist, weil er Tricks übt oder versucht Wellen zu reiten, ist mit einem Neoprenanzug gut beraten. Das dicke Neopren schützt gut vor der Kälte.
Pflege
Nach einer SUP Tour muss der Neoprenanzug gut ausgespült werden und danach trocknen. Es kann allerdings bis zu 2-3 Tage dauern, bis das dicke Neopren getrocknet ist. Weiterhin gibt es spezielle Pflegemittel, die von Zeit zu Zeit genutzt werden können, um den Neoprenanzug per Hand zu waschen.
Preis
Günstige Neoprenanzüge mit 5mm Dicke gibt es ab 150€. Bei Anzügen mit besonders elastischem Neopren und perfekt verklebten Nähten etc. sind an der Kasse aber auch schon einmal 400€ fällig.
Trockenanzug
Ein wasserdichter Stoff und enganliegende Manschetten an den Füssen, den Händen und dem Hals lassen kein Wasser in den Anzug. Sogar wenn du ins Wasser fällst, sollte kein Wasser deine Haut berühren.
Bewegungsfreiheit
Der größte Vorteil des Trockenanzugs ist die Bewegungsfreiheit. Da der Anzug ähnlich komfortabel wie ein einteiliger Trainingsanzug ist, hat besonders dein Oberkörper genug Bewegungsfreiheit. Mit einem solchen Anzug ist es deutlich angenehmer zu paddeln als mit einem Neoprenanzug.
Zum Thema Komfort ist aber der Unterschied zwischen Neopren- und Silikonmanschetten beim SUP Trockenanzug zu nennen. Die Manschetten aus Silikon sind deutlich dichter, aber auch deutlich enger und somit unbequemer. Manschetten aus Neopren sitzen bequemer, aber falls du häufig oder länger im Wasser bist, kann bei diesen Manschetten etwas Wasser in den Anzug gelangen.
Wärme an der Luft
Da du unter dem Trockenanzug von normaler Unterwäsche bis zu dicker Skiunterwäsche je nach Temperatur alles anziehen kannst, kannst du je nach eigener Vorliebe die „Wärme“ selbst regulieren. Bei einem Fall ins Wasser wird es kurz etwas kühl, aber dein Körper bleibt trocken und sobald du wieder auf dem SUP-Board stehst, ist es als wäre nichts gewesen und dir ist schell wieder warm. Windchill ist hier auch kein Problem, da das Wasser von der Außenseite sofort abperlt und der Anzug somit auch von außen schnell trocken ist.
Wärme im Wasser
Im Wasser isoliert der Trockenanzug kaum und daher wird es schnell kühl. Weiterhin besteht bei längerer Zeit im Wasser die Gefahr, dass Wasser durch die Manschetten in den Anzug eindringt und dann wird es wirklich kalt.
Pflege
Hier reicht ein gründliches Ausspülen und anschließend trocknen lassen. In wenigen Stunden ist der Anzug mit Manschetten komplett getrocknet. Bei Trockenanzügen mit Silikonmanschetten müssen diese vorsichtig behandelt werden, da diese empfindlicher sind und nach einer Beschädigung undicht werden können. Hierdurch wäre die Funktionalität des gesamten Anzugs nicht mehr gegeben.
Preis
Trockenanzüge sind deutlich teurer als Neoprenanzüge. Sie kosten zwischen 350€ und 800€.
Fazit – SUP Winter Kleidung
Grundsätzlich kann man sowohl mit einem Neoprenanzug als auch einem Trockanzug gut durch die SUP-Wintersaison kommen. Wer nur kurze Toure plant, vielleicht häufiger ins Wasser fällt und preisbewusst ist, ist mit einem Neoprenanzug besser beraten. Wer sehr sicher auf dem Brett steht und sich nur zur Sicherheit richtig kleiden will, der sollte zu einem Trockenanzug greifen. Neoprenschuhe, Neoprenhandschuhe und eine Neoprenmütze sind jedoch auf jeden Fall Pflicht. Falls ihr bei nicht so kalten Temperaturen zum Stand-Up-Paddling geht, schaut gern nochmal bei der SUP-Kleidung vorbei.
Cooler Beitrag! Danke
Gern! 😉